Neue Perspektiven in der MS-Therapie: Dr. Kirsten Müller-Vahl über Cannabis aus neurologischer Sicht“

Multiple Sklerose (MS) ist eine chronische Erkrankung des zentralen Nervensystems, die mit vielfältigen Symptomen wie Schmerzen, Spastik, Fatigue und Schlafstörungen einhergeht. Seit vielen Jahren begleite ich als Neurologin Menschen mit MS und erlebe täglich, wie groß die Herausforderungen im Alltag sein können. Die Therapie mit medizinischem Cannabis ist in den letzten Jahren zu einer wichtigen Option geworden – insbesondere, wenn klassische Behandlungen an ihre Grenzen stoßen.

Dr. Kirsten Müller-Vahl, Neurologin, Expertin für medizinisches Cannabis

Forschung und Praxis: Cannabis in der Behandlung von MS

Die wissenschaftliche Datenlage zu Cannabis bei MS hat sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert. Studien zeigen, dass insbesondere Symptome wie Spastik, neuropathische Schmerzen und Fatigue durch die Therapie mit medizinischem Cannabis gelindert werden können. Aus meiner klinischen Erfahrung berichten viele Patientinnen und Patienten von einer verbesserten Lebensqualität, mehr Beweglichkeit und besserem Schlaf.

Entscheidend ist die individuelle Dosierung und eine engmaschige ärztliche Begleitung. Die Therapie erfolgt meist mit Tropfen, Kapseln oder Inhalation. Die Nebenwirkungen sind in der Regel mild und vorübergehend, wie etwa Müdigkeit oder Schwindel zu Beginn der Behandlung.

Chancen und Grenzen der Cannabistherapie

Nicht alle MS-Betroffenen sprechen gleichermaßen gut auf Cannabis an. Während einige eine deutliche Reduktion von Schmerzen und Spastik erleben, profitieren andere vor allem von besserem Schlaf oder weniger Fatigue. Wichtig ist eine realistische Erwartungshaltung und die Bereitschaft, gemeinsam mit dem Behandlungsteam die optimale Einstellung zu finden.

Die gesellschaftliche Akzeptanz für medizinisches Cannabis wächst, dennoch bestehen weiterhin Vorurteile und Unsicherheiten. Aufklärung und der offene Austausch zwischen Patient:innen, Ärzt:innen und Apotheker:innen sind daher unerlässlich.

Fazit

Aus neurologischer Sicht ist medizinisches Cannabis eine wertvolle Ergänzung in der Therapie von Multiple Sklerose. Es kann helfen, Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Entscheidend ist die individuelle ärztliche Begleitung und eine offene, sachliche Aufklärung über Chancen und Grenzen der Behandlung.

Weitere Informationen und individuelle Beratung finden Sie auf der Landingpage Multiple Sklerose oder über das Kontaktformular.

Mehr zum Thema

Auch bei chronischen Schmerzen, Fibromyalgie, Depression, Palliative Medizin und Migräne kann eine Cannabistherapie neue Perspektiven eröffnen. Mehr dazu auf den jeweiligen Themenseiten.

Quellen & Disclaimer

  • Publikationen und Vorträge Dr. Kirsten Müller-Vahl
  • Deutsche Gesellschaft für Neurologie
  • Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte: Cannabis als Medizin

Hinweis: Die Informationen in diesem Bericht ersetzen keine ärztliche Beratung. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Ihre behandelnde Ärztin/Ihren behandelnden Arzt oder nutzen Sie unser Kontaktformular.

Schritt für Schritt zur Cannabis­­therapie

Wir helfen Ihnen dabei die Therapie mit Medizinalcannabis so einfach wie möglich zu starten, um so schnell wie möglich die Symptome ihrer Multiplen Sklerose zu lindern. Gehen Sie wie folgt vor, um an Ihren individuellen Therapieplan zu kommen

Arzttermin vereinbaren

oder

Gehen Sie auf die Seite eines ausgewählten Telemediziners

Dort einen Termin vereinbaren und aufklären lassen - ganz einfach.

Rezept für Medizinisches Cannabis einlösen

Rezept bei der Apotheke Ihrer Wahl einlösen und Medikament erhalten.

Therapie starten und beobachten

Der Telemediziner steht Ihnen stets zur Verfügung, sollten Sie Anpassungen vornehmen müssen.